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06.07.2015 16:48:14

Das Richtige richtig tun / DAW SE präsentiert in Frankfurt Resultate des Stakeholder Dialogs "Zukunft Wärmedämmung" (FOTO)

Ober-Ramstadt (ots) -

Immobilien sind für 40 Prozent des globalen Energieverbrauchs
verantwortlich und tragen mit einem Drittel zu den weltweiten
Treibhausgasemissionen bei. Gebäude und ihr Energieverbrauch spielen
daher bei der Gestaltung einer energieeffizienteren Zukunft eine
wesentliche Rolle. Eine Möglichkeit für mehr Energieeffizienz bietet
die Dämmung der Gebäude - bei Neubauten ebenso wie bei Sanierungen.
Zugleich wird über Wärmedämmung zunehmend kontrovers diskutiert.

"Uns war es daher ein besonderes Anliegen, mit den wichtigen
Interessengruppen in einen offenen Dialog zu treten", so der
Geschäftsführende Direktor der DAW SE Dr. Ralf Murjahn (CEO). Unter
dem Motto "Zukunft Wärmedämmung" hat das Unternehmen als erstes der
Branche mit Befürwortern und Kritikern aus den Bereichen Architektur,
Handwerk, Feuerwehr, Immobilienwirtschaft, NGOs und privaten
Bauherren die zentralen Schlüsselfragen zum Thema Wärmedämmung
zusammengetragen, diskutiert und Lösungsmöglichkeiten für die Zukunft
entwickelt. Die gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse dieses Dialogs
wurden der Öffentlichkeit am 10. Juni im Gesellschaftshaus im
Palmengarten in Frankfurt präsentiert. "Wir haben diesen Ort bewusst
gewählt", so Ralf Murjahn. Das denkmalgeschützte Gebäude sei ein
gelungenes Beispiel für energetische Sanierung mit Dämmmaterialien
und gilt als Schmuckstück der Frankfurter Baugeschichte.

Mit Blick auf den G7-Gipfel in Elmau hob Murjahn die Bedeutung für
den Klimaschutz hervor und den Handlungsbedarf, soll die dort
beschlossene Zukunftsvision der sieben mächtigsten
Wirtschaftsnationen der Welt (G7) realisiert werden. Auf ihrem Gipfel
in Elmau haben sich die Staatschefs die komplette Dekarbonisierung
des Planeten zum Ziel gesetzt. Das bedeutet: Bis Ende des
Jahrhunderts soll der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen auf null
sinken.

Professor Dr. Dr. Franz Josef Radermacher von der Universität Ulm
verwies in seinem Vortrag "Nachhaltiges Bauen und Sanieren: Green
Buildings der Zukunft" darauf, dass die Emissionen jährlich um eine
halbe Milliarde Tonnen CO2 steigen: "Alle großen Akteure melden
Absenkungen des CO2-Verbrauchs, aber insgesamt steigen die
Emissionen." Auch dadurch, dass einzelne Produktionen einfach in
andere Teile der Welt verschoben werden. "Wenn wir ernsthaft das
Zwei-Grad-Ziel erreichen wollen, muss weltweit viel passieren", sagte
Professor Radermacher. Ein großer Teil der fossilen Energien müsse in
der Erde bleiben, wenn die CO2- Einsparungen erzielt werden sollen.

Schaut man sich die einzelnen Sektoren an, in denen
energieeffiziente Maßnahmen wirkungsvoll umgesetzt werden können, so
sind die Immobilien ein großes Thema. Bei der Debatte um den
Gebäudebestand gehe es nicht nur um 40 Prozent des Energieverbrauchs,
sondern auch um 50 Prozent der Eigentumswerte der Welt. Der Weg in
eine andere Welt bedeute, die Gebäude umzubauen. Wer im Bereich der
energetischen Sanierung arbeite, sei auf dem richtigen Weg. Es gehe
aber vor allem darum, das Richtige richtig zu machen: Investiert man
in Autos, in Strom oder in Gebäude, um die Zivilisation umzubauen?
Und in welchem Rhythmus tut man das? Laut Radermacher könnten die
Emissionen bei optimaler Vorgehensweise durch Gebäudesanierung global
bis 2050 um 60 Prozent und bis 2080 um 80 Prozent verringert werden.

Andreas Koch vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz verwies unter dem Titel
"Nachhaltiges Hessen! Stellenwert energetischer Gebäudesanierung für
ein zukunftsfähiges Land" auf den hessischen Klimaschutzplan,
demzufolge Hessen bis 2050 klimaneutral sein soll. Die hessische
Landesverwaltung soll dieses Ziel bereits 2030 erreichen. Neben dem
Ausbau der erneuerbaren Energien sei auch die Senkung des
Energieverbrauchs dafür ein entscheidender Faktor. Koch: "Gebäuden
kommt bei der Energieeinsparung große Bedeutung zu, diesen Bereich
können wir noch stark forcieren." Die Sanierungsquote in Hessen liege
bei 0,75 Prozent und soll auf 2,5 bis drei Prozent gesteigert werden.

Wann ist eine Wärmedämmung sinnvoll - und wann nicht? Wie sind die
heutigen Dämmsysteme hinsichtlich Funktionalität, Gestaltung,
Entsorgung und Brandschutz zu bewerten? Und wie soll die Wärmedämmung
der Zukunft aussehen? Diese und weitere Fragen wurden bei der von Dr.
Antje Grobe (Dialog Basis) moderierten Podiumsdiskussion von Frederik
Stahl (Branddirektion Frankfurt), Ulf Sieberg (Referent für
Energiepolitik und Klimaschutz des Naturschutzbundes Deutschland e.
V. ), Professor Dr. Matthias Lengfeld (Lengfeld & Wilisch Architekten
BDA), Karl-August Siepelmeyer (Präsident des Bundesverbandes Farbe
Gestaltung Bautenschutz) und Dr. Christoph Hahner (Geschäftsführender
Direktor der DAW SE) erörtert.

Als ein konkretes Ergebnis des Dialogs stellte Ulf Sieberg das
gemeinsam mit dem Nabu, dem zur DAW-Gruppe gehörenden Dr.
Robert-Murjahn-Institut (RMI) und dem Forschungsinstitut für
Wärmeschutz (FIW) initiierten Projekt zur Frage der Kaskadennutzung
vor. Dies beinhalte eine detaillierte Betrachtung der Dämmstoffe über
ihren Lebenszyklus hinweg mit Möglichkeiten der Trennung und
stofflicher Weiterverwertung. Zudem plädierte Sieberg dafür,
Alternativen zu ölbasierten Dämmstoffen zu finden.

Der Stakeholder-Dialog habe das Problembewusstsein dafür
geschärft, den Brandursachen auf den Grund zu gehen, sagte Frederik
Stahl. Bei gedämmten Fassaden mit Polystyrol sollte darauf geachtet
werden, möglicherweise brandauslösende Dinge von der Fassade entfernt
aufzustellen. Dieser Empfehlung ist der Landkreis Darmstadt-Dieburg
als Teilnehmer des Dialogs bereits gefolgt und hat seine
Liegenschaften, insbesondere die Schulen, entsprechend informiert.

Professor Matthias Lengfeld berichtete über die Gestaltung
gedämmter Fassaden. Als Beispiel nannte er Projekte zur Entwicklung
optisch anspruchsvoller Oberflächen auf der Bauhaus-geprägten
Mathildenhöhe in Darmstadt. "Nur mit dem Handwerker zusammen und
einem Bauherrn, der das mitträgt, kann hohe Qualität entstehen",
betonte er und verwahrte sich dagegen, die eine oder andere Bauweise
generell zu verteufeln. "Ich vertrete die Meinung, dass
Wärmedämm-Verbundsysteme und monolithische Bauweisen nebeneinander
bestehen müssen", betonte Lengfeld.

Karl-August Siepelmeyer zufolge haben sich energiesparende
Wärmedämmsysteme über Jahrzehnte bewährt. Die Qualität der
handwerklichen Arbeit sei Grundlage für diese Funktionalität. Laut
Dr. Christoph Hahner sind Transparenz und Vielfalt in
Dialog-Prozessen Voraussetzungen für Innovationen, wie sie auch
durch den Stakeholder-Dialog angestoßen wurden. Den Anforderungen der
Interessengruppen hat die DAW z. B. dadurch Rechnung getragen, dass
bereits heute mit der Hanf-Dämmung eine ökologische Alternative auf
Basis nachwachsender Rohstoffe angeboten wird, so Dr. Hahner. Die
Runde zeigte sich einig darin, dass alle Stakeholder viel voneinander
gelernt haben, das gegenseitige Verständnis füreinander gewachsen und
aus der emotionalen Diskussion ein lebendiges Informationsnetzwerk
entstanden ist.

"Es herrschte eine große Offenheit, den Dialog prägte von Anfang
an eine sachliche Atmosphäre", resümierte Ralf Murjahn. Auch die
Aussage von Professor Radermacher griff er auf: Das Richtige richtig
tun. Es gehe darum, "vernünftig zu dämmen", an der richtigen Stelle
mit der richtigen Dämmstärke. Vernünftig und mit Augenmaß
Energieeffizienz und Gestaltung in Einklang zu bringen - im Sinne
guter Baukultur.

Der Dialog zur Nachhaltigkeit von Gebäuden und Wärmedämmung für
eine gute Zukunft soll fortgesetzt werden. Der Abschlussbericht mit
den Resultaten und Empfehlungen aus dem DAW-Stakeholder-Dialog steht
unter www.daw.de zum Download zur Verfügung. Dort findet sich auch
der Filmbeitrag über die Veranstaltung in Frankfurt, die über einen
Livestream online verfolgt werden konnte.

Aktuelle Projekte und laufende Maßnahmen aufgrund der Ergebnisse
des DAW Stakeholder-Dialogs: Zukunft Wärmedämmung

- Einführung eines ökologischen Wärmedämm-Verbundsystems auf Basis
von Hanffasern (Vertrieb über DAW-Marke Caparol).
- Gemeinsames Projekt mit Nabu, RMI und FIW zur Frage der Trennung
und stofflichen Weiterverwertung von Wärmedämm-Verbundsystemen.
- Bereits bestehende Kooperation mit einem führenden
Entsorgungsunternehmen (Remondis) mit dem Ziel der stofflichen
Verwertung von zurückgebauten Wärmedämm-Verbundsystemen
- Bekräftigung der Brandschutz-Empfehlungen des Dialogs durch
Feuerwehr Frankfurt im Hinblick auf Entfernung von möglichen
Brandlasten (Müllcontainern) aus unmittelbarer Nähe von Fassaden.
Umsetzung durch Landkreis Darmstadt-Dieburg (Teilnehmer des
Dialogs) bereits erfolgt über Information der Liegenschaften,
insbesondere Schulen.
- Brandschutz als ein wesentlicher Faktor bei der Entwicklung von
neuen Produkten oder Systemen der DAW-Firmengruppe.