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Aktuelle News


06.07.2015 16:08:34

Positive Jahresbilanz - gedämpfte Zukunftsaussichten: Wohnungswirtschaft im Spannungsfeld von schrumpfenden und wachsenden Märkten (FOTO)

Berlin (ots) -

Eine wohnungspolitische Strategie, über die nicht länger geredet,
sondern die auch zügig umgesetzt wird - das fordert der
Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW anlässlich seiner
Jahrespressekonferenz in Berlin. "Die vom GdW vertretene Wohnungs-
und Immobilienwirtschaft zieht eine positive Bilanz des Jahres 2014,
blickt aber etwas verhaltener in die Zukunft", erklärte GdW-Präsident
Axel Gedaschko. Der GdW repräsentiert gemeinsam mit seinen
Regionalverbänden als größter Branchenverband und erste Adresse für
die Wohnungswirtschaft rund 3.000 Wohnungsunternehmen in ganz
Deutschland. 13 Millionen Menschen leben bundesweit in Wohnungen der
GdW-Unternehmen.

Die Energieverbräuche der GdW-Unternehmen sinken, die
Betriebskosten steigen nur unterdurchschnittlich, die Investitionen
dagegen wesentlich stärker als im Branchendurchschnitt. "Wir sind der
Taktgeber für die Entwicklung zeitgemäßen Wohnens in Deutschland -
und das mit Unternehmen, die soziale Verantwortung für sehr viel mehr
übernehmen, als nur für ihre Häuser. Und: Wir sind die
Mietpreisbremse für viele Mietmärkte", sagte der GdW-Chef.
Gleichzeitig warnte Gedaschko davor, die extremen Unterschiede der
Wohnungsmärkte aus den Augen zu verlieren. "Während wir in einigen
Städten um mehr bezahlbaren Wohnungsneubau kämpfen, steigt in anderen
Teilen Deutschlands der Wohnungsleerstand wieder an", so Gedaschko.
"Bei 35 Prozent der GdW-Unternehmen in den neuen Ländern steigt der
Leerstand schon jetzt. Das ist ein Alarmzeichen", so Gedaschko. Hier
darf es kein Abwarten mehr geben - hier brauchen wir konstruktives
Handeln. Es gibt keineswegs Entwarnung für den Stadtumbau in
Ostdeutschland. "Wir brauchen ein neues Maßnahmenpaket für den
Stadtumbau sowie eine Erhöhung der förderfähigen Kosten für den
Rückbau", sagte der GdW-Chef.

Parallel müssen die Rahmenbedingungen für den bezahlbaren
Wohnungsneubau in den Hotspots des Landes dringend verbessert werden.
Der GdW-Chef fordert statt populistischer Maßnahmen dringend eine
konkrete und umfassende Wohnungsbau-Strategie, bei der die
Unternehmen weiterhin sozial verantwortlich und nachhaltig - aber als
Voraussetzung dafür auch wirtschaftlich - agieren können und nicht
durch Regulierungen gegängelt werden. "Es ist paradox, dass
einerseits Bauen und Wohnen bezahlbar bleiben sollen, aber
andererseits häufig von Bund, Ländern oder Kommunen selbst
verursachte Kostensteigerungen genau das verhindern", erklärte
Gedaschko. Dieses Dilemma müsse dringend gelöst werden. Nur dann kann
die Wohnungswirtschaft weiterhin für bezahlbaren Wohnraum für alle
Schichten der Bevölkerung sorgen.

ZUWANDERUNG ALS CHANCE BETRACHTEN - STRATEGIE DER
WOHNUNGSWIRTSCHAFT FÜR EINE ZUKUNFTSFÄHIGE UNTERBRINGUNG VON
FLÜCHTLINGEN

"Wir brauchen in Deutschland dringend eine Gesamtstrategie des
Bundes für eine geregelte Aufnahme und eine rasche, solide
Unterbringung und Integration von Flüchtlingen", so der Appell von
GdW-Präsident Gedaschko angesichts des unvermindert anhaltenden
Zustroms von Menschen, die vor Krieg und Not in die Bundesrepublik
flüchten. "Die Zuwanderung von Flüchtlingen ist bundespolitisches
Thema, deshalb muss der Bund hier in den nächsten Jahren seiner
Verantwortung gerecht werden. Wir brauchen ein Bundesprogramm für
Neubau in den Gebieten, die besonders vom Zuzug dauerhaft bleibender
Flüchtlinge geprägt sind", so Gedaschko. Nachbarschaften dürften
nicht durch ungeordnete Zuwanderung überfordert und eine erfolgreiche
Integration nicht durch eine Wiederholung von Fehlern aus der
Vergangenheit aufs Spiel gesetzt werden. "Deutschland muss seine
humanitäre Verantwortung wahrnehmen, aber auch die demografische
Chance der Zuwanderung erkennen", sagte der GdW-Chef.

Die Wohnungswirtschaft leistet bereits einen starken Beitrag zur
Unterbringung von Flüchtlingen, wie eine Umfrage des GdW unter seinen
Wohnungsunternehmen gezeigt hat. Rund zwei Drittel der befragten
GdW-Unternehmen setzen bereits Wohnungen zu diesem Zweck ein. Ihr
Hauptmotiv: Soziale Verantwortung, wie 92,5 Prozent der
Wohnungsunternehmen bestätigen. Dabei würden sich die Unternehmen
aber noch viel stärker engagieren, wenn die politischen und
wirtschaftlichen Voraussetzungen das zulassen würden. Bund, Länder
und Kommunen müssen dazu ihr finanzielles Engagement bei der sozialen
Betreuung und integrativen Maßnahmen, insbesondere in den Bereichen
Gesundheit und Bildung, deutlich verstärken, fordern zwei Drittel der
Wohnungsunternehmen. Unter verbesserten Voraussetzungen würde sich
immerhin mehr als ein Drittel der GdW-Unternehmen in der Lage sehen,
noch mehr Flüchtlinge aufzunehmen. Über 70 Prozent der Unternehmen
gaben in einer aktuellen Umfrage an, dass sich die Bedingungen zur
Aufnahme von Flüchtlingen in den letzten drei Monaten nicht oder nur
teilweise verbessert haben. Als größte Probleme aus dem kommunalen
Aufgabenbereich werden die mangelnden Angebote zur Berufsintegration
sowie die Schaffung von Akzeptanz bei der Quartiersbevölkerung und
die Kommunikation mit den Wohnungsunternehmen vor Ort bezeichnet.

Die Jahresbilanz des GdW:

GESCHÄFTSLAGE POSITIV - INVESTITIONEN STEIGEN

Geschäftsklimaindex der Wohnungswirtschaft: Positive
Geschäftsaussichten nicht durch neue Regulierungsvorhaben dämpfen

Das Geschäftsklima in der Wohnungswirtschaft ist im letzten Jahr
um 2,1 Punkte gestiegen. Damit hat sich der Anstieg im Vergleich zum
Vorjahr (0,7 Punkte) beschleunigt und stellt den höchsten jährlichen
Zuwachs seit 2011 dar. Der Anstieg des Geschäftsklimaindexes erklärt
sich, wenn man die Werte der aktuellen Geschäftslage mit denen der
Zukunftserwartungen vergleicht. Die Wohnungsunternehmen bewerten ihre
derzeitige Geschäftslage überwiegend als gut (83,2 Punkte) und
blicken gleichzeitig optimistischer (6,0 Punkte) in ihre
geschäftliche Zukunft. "Das Geschäftsklima in der Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft ist stabil, der Trend zeigt aktuell nach oben",
erklärte Axel Gedaschko, Präsident des GdW. "Ein Grund für die
positiven Aussichten ist, dass die Politik letztlich erkannt hat, wie
schädlich eine Mietpreisbremse für das Investitions- und
Geschäftsklima gewesen wäre, wenn sie auch für den Neubau gelten
würde. Hier konnte die Wohnungswirtschaft mit der Ausnahme der
Neubauten bei der Mietpreisbremse größeren Schaden verhindern. Das
ist ein großer Erfolg für die Unternehmen und auch für Deutschlands
Mieter. Denn ansonsten wäre die Mietpreisbremse zu einer reinen
Investitionsbremse geworden und hätte den Neubau komplett zum
Erliegen gebracht. Die Folgen wären ein noch geringeres Angebot an
Wohnungen und rasant steigende Mieten in Ballungsräumen gewesen."

"Im direkten Vergleich mit der Einschätzung der aktuellen
Geschäftslage liegen die Geschäftserwartungen der Wohnungsunternehmen
allerdings auf einem deutlich niedrigeren Niveau. Hier klafft immer
noch eine Lücke, denn die Unternehmer befürchten weitere
Regulierungen, wie beispielsweise die aktuelle Diskussion um eine
zeitliche Befristung der Mieterhöhungsmöglichkeit nach
Modernisierung. Die aktuell positiven Geschäftsaussichten dürfen
nicht erneut durch Regulierungsvorhaben gedämpft werden", so der
GdW-Chef.

Um das Geschäftsklima in der Wohnungswirtschaft zu verbessern,
sollte die Politik weitere Bündnisse für den Wohnungsbau wie
beispielsweise in Hamburg schmieden, Entbürokratisierung vorantreiben
und Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen.

Gesamtinvestitionen der Wohnungs- und Immobilienunternehmen bei
rund 11 Milliarden Euro - Anstieg verlangsamt sich

Die im GdW und seinen Regionalverbänden organisierten
Wohnungsunternehmen haben im Jahr 2014 rd. 10,9 Mrd. Euro in die
Bewirtschaftung und den Neubau von Wohnungen investiert. Das sind 5,9
Prozent mehr als im Vorjahr. Im Durchschnitt flossen damit im letzten
Jahr rd. 29,9 Mio. Euro täglich in Deutschlands Wohnungen und in den
Wohnungsneubau.